Die Berufs­unfähigkeits­versicherung und warum sie so wichtig ist.

03. Jun 2022

Die Berufsunfähigkeitsversicherung, kurz BU, gehört zu den wichtigsten privaten Versicherungen. Sie schützt nämlich die Grundlage für alles, was Sie sich in Zukunft aufbauen: Ihre Arbeitskraft.

Das Wichtigste vorab

  • Sollten Sie berufsunfähig werden, erhalten Sie eine vereinbarte monatliche Rente.
  • Sie sind berufsunfähig, wenn Sie mindestens sechs Monate, mindestens 50 % Ihrer aktuellen beruflichen Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht nachgehen können.
  • Sie können, bei guten Tarifen, dabei nicht auf andere Berufe verwiesen werden. (Verzicht auf abstrakte Verweisung)
  • Die BU ist essenziel, wenn Sie auf Ihr monatliches Einkommen angewiesen sind.
  • Je jünger und gesünder Sie bei einem Vertragsabschluss sind, desto günstiger ist die Prämie.
  • Prämienrelevant ist auch Ihr Beruf. Ist dieser mit einer höheren physischen oder psychischen Belastung verbunden, wird auch die BU peisintensiver.

In diesem Blog erfahren Sie, warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung so wichtig ist und was Sie dabei beachten sollten.
Er ersetzt jedoch keine individuelle Beratung, sondern dient lediglich zur vorherigen Information.

Depression, Krebs, Bandscheibenvorfall – Diese Diagnosen können nicht nur Personen und Familien schwer treffen, sondern auch das berufliche Ende bedeuten.
Dabei wird jeder Vierte im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig.
Die staatlichen Leistungen halten sich in Grenzen und wer keine großen Rücklagen hat, könnte schnell in Bedrängnis geraten. Vor allem weil diese Rücklagen meist für das Alter gedacht waren.

Damit Ihnen das nicht passiert machen Sie schon eins richtig. Sie informieren sich!

1. Was ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine private Versicherung, welche Sie jederzeit abschließen können. Sie müssen also keine persönlichen Voraussetzungen erfüllen.
Dabei vereinbaren Sie mit der jeweiligen Gesellschaft eine monatliche Rente, welche Ihnen im Falle der Berufsunfähigkeit monatlich ausgezahlt wird.
Voraussetzung hierfür ist, dass Sie Ihren aktuellen Beruf mindestens sechs Monate und mindesten 50 % der Tätigkeiten nicht mehr ausüben können. Das bedeutet, dass Sie auch Leistungen erhalten können aufgrund einer vorübergehenden Berufsunfähigkeit. (§ 172 Abs. 2)

Ein konkretes Beispiel:
Nehmen wir an, Sie arbeiten im Außendienst als Vertriebsangestellter. Sie sind ständig im Auto unterwegs und bei Kunden. Zeitlich betrachtet macht das Autofahren nur etwa 20 Prozent aus. Die restlichen 80 Prozent der Zeit beraten Sie Kunden, erstellen Angebote, telefonieren etc.
Können Sie nun krankheits- oder unfallbedingt nicht mehr Autofahren, dann wären Sie nur 20 Prozent Ihres zeitlichen Aufwands betroffen. Aber da Sie nicht mehr zu Kunden fahren und sie beraten können, ist das Arbeitsergebnis an sich nicht mehr erreichbar. Sie wären hier also mehr als 50 Prozent in Ihrem Arbeitsergebnis eingeschränkt und die Berufsunfähigkeitsversicherung würde Ihnen Ihre Berufsunfähigkeitsrente auszahlen.

2. Wann werde ich berufsunfähig?

Was berufsunfähig bedeutet, haben wir bereits geklärt. Doch was sind die häufigsten Gründe berufsunfähig zu werden?
Hierzu hat Morgan & Morgan 2020 eine Studie veröffentlicht. Die Hauptursachen sind herfür psychische Erkrankungen, Störungen des Skelett- und Bewegungsapparates und Krebs.

3. Warum bzw. für wen ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sinnvoll?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen. Sie ist sinnvoll und besonders wichtig, wenn Sie auf Ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind.
Die staatliche Absicherung gegen Berufsunfähigkeit reicht für den Lebensunterhalt nur selten aus. Hierzu erfahren Sie im nächsten Kapitel mehr.
Besonders notwendig und sinnvoll ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung daher für

  • alle Erwerbstätigen, die nicht auf ihr Arbeitseinkommen verzichten können
  • Selbstständige, da sie oft nicht gesetzlich rentenversichert sind und
  • Berufsanfänger, weil sie oft die Wartezeit der Deutschen Rentenversicherung nicht erfüllen können und somit gar keinen Anspruch auf staatliche Leistungen haben.

Für Beamte gilt grundsätzlich das gleiche. Besonders in den ersten zehn Dienstjahren genießen sie keine, oder nur sehr geringen Schutz bei vorzeitiger Dienstunfähigkeit.
Mit steigender Anzahl an Dienstjahren erhöht sich auch ihr Ruhegehalt.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung, mit Einschluss einer echten Dienstunfähigkeits-Klausel, sollte also so lange gehen, bis Ihre Lebenserhaltungskosten höher als Ihr Ruhegehalt ausfallen.

4. Welche Leistungen erhalte ich vom Staat?

Bis zu den Jahrgängen 1961 und älter war die gesetzliche Absicherung sehr gut. Für Personen, die in diesem Zeitraum geboren sind, galt noch eine staatliche Berufsunfähigkeitsversicherung.
Für alle Jahrgänge, die danach geboren sind, kann nur noch eine Erwerbsminderungsrente beansprucht werden.

Die Erwerbsminderungsrente ist an strenge Auflagen geknüpft. Die Deutsche Rentenversicherung zahlt die volle Erwerbsminderungsrente an Personen, die höchstens noch drei Stunden täglich arbeiten können – und zwar egal, in welchem Beruf. Sie beträgt meist weniger als ein Drittel des durchschnittlichen Bruttogehalts – dies kann für Betroffene zu einer dramatischen finanziellen Schieflage führen. Kann eine Person noch bis zu sechs Stunden täglich arbeiten, erhält sie nur den halben Rentensatz.

5. Was kostet mich das?

Selbstverständlich ist bei einem Abschluss einer Versicherung auch immer die Prämie wichtig, manchmal vielleicht sogar ausschlaggebend.

Folgende Faktoren beeinflussen hierbei die Prämie:

  • Das Alter der zu versichernden Person
  • Das Risiko des Berufs, welcher abgesichert werden soll
  • Die Gesundheit und ob ggf. Risikoaufschläge oder gar Ausschlüsse notwendig sind.
  • Die Laufzeit deiner Versicherung
  • Optionale Mehrleistungen wie z.B. die AU-Option.

Übrigens! Es macht absolut keinen Unterschied ob Sie Versicherung über den Versicherungsmakler Ihres Vertrauens oder über „Vergleichsseiten“ wie Check24 abschließt. Rein rechtlich sind diese nämlich ebenfalls Versicherungsvermittler und möchten Geld verdienen.
Die Prämien sind die identischen, jedoch kommt es nicht nur darauf an. Sondern, dass die Versicherung bei einem Leistungsfall auch zahlt und dass Sie dabei unterstützt werden, die Leistung auch zu erhalten.

6. Was sollte ich bei einem Abschluss beachten?

Angenommen Sie haben sich beraten lassen oder stundenlang Vergleiche und Tests durchgelesen und nun den für Sie optimalen Versicherer und auch geeigneten Tarif gefunden.

Dann achten Sie unbedingt auf folgende Punkte, welche z.T. auch prämienrelevat sind:

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung. Andernfalls kann Ihnen die Versicherung vorschreiben, einen anderen Beruf auszuüben.
  • Kurzer finigierter Prognosezeitraum (sechs Monate). Bei vielen Tarifen müssen Sie bis zu zwei Jahre voraussichtlich berufsunfähig sein.
  • Ausreichende Höhe der Rente. Als Faustformel können 80 % Ihres Netto-Einkommens zugrunde gelegt werden
  • Endalter der Versicherung sollte 67 sein. Andernfalls könnten Sie im Alter Probleme haben um die Zeit des Endes der Versicherung bis zum Anfang des regulären Renteneintritts zu überbrücken.
  • Gute Optionen auf Nachversicherungsgarantie. D.h. dass bei besonderen Ereignissen im Leben, wie bspw. Heirat, eine Erhöhung ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich ist.

7. Was tun bei Vorerkrankungen?

Sie haben das Risiko der Berufsunfähigkeit für sich entdeckt oder möchten Sich dagegen absichern.
Wie wir bereits festgestellt haben, hängt die Prämie und das zustande kommen des Vertrages auch von Ihrer Gesundheit ab.
Leider gibt es manche Erkrankungen, welche einem KO-Kriterium gleichziehen. Beispielweise wird es bei frischen psychischen Behandlungen, Krebs oder Erkrankungen am Skelett- oder Bewegungsapparat kritisch, eine Gesellschaft zu finden, welche Sie ohne Ausschlüsse, Risikoaufschläge oder überhaut versichern möchte.
Das sind nämlich auch die Erkrankungen, welche die häufigsten Ursachen für eine Berufsunfähigkeit mit sich bringen. Hart aber auch irgendwie verständlich.

Sie haben
Vorerkrankungen bei denen Sie sich nicht sicher sind?
Bevor wir einen Antrag stellen, gehen wir mit Ihnen die Gesundheitsfragen durch.

Falls Sie eine Vorerkrankung haben, prüfen wir IMMER vorab anonym bei den jeweiligen Gesellschaften, ob ein Abschluss möglich ist und ggf. unter welche Annahmebedingungen
Dieser Punkt ist übrigens auch der kritischste wenn es später um Leistung geht.
Haben Sie eine Vorerkrankung nämlich nicht angegeben, welche jedoch für Ihre spätere Berufsunfähigkeit in einem kausalen Zusammenhang steht, kann es zur rückwirkend Vertragsauflösung kommen und Sie erhalten keine Leistung.

8. Sollte ich meine Versicherung wechseln?

Vorab erstmal Herzlichen Glückwunsch! Sie haben ein wichtiges finanzielles Risiko erkannt und vorgesorgt.
Sie sind aber vielleicht nicht mehr sicher, ob das gut ist was Sie abgeschlossen haben? Ihre Rente ist zu niedrig? Ihr Endalter liegt weit vor dem regulären Renteneintrittsalter?
Dann sollten Sie unbedingt Ihren Vertrag von uns prüfen lassen. Wir können Ihnen durch moderne Vergleichsanalysen schnell und unverbindlich aufzeigen, ob Ihr Vertrag gut ist und ob Handlungsbedarf besteht.

9. Welche Alternativen gibt es?

Es gibt viele Versicherungen, welche eine monatliche Rente aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen auszahlt. Jedoch ist keine wie die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Falls Sie jedoch aus gesundheitlichen Gründen keine BU mehr abschließen können oder aufgrund Ihres Berufes und Ihres Alters eine BU finanziell nicht möglich ist, empfehlen wir sich über die Grundfähigkeitsversicherung beraten zu lassen.

Fazit

Zusammenfassend können wir sagen, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung eine der wenigen Versicherungen ist, die fast jeder haben sollte.
Da das Thema immer noch sehr komplex ist und im Zweifel die Existenz von der Familie oder einem selber abhängt, empfehlen wir wie eingangs schon beschrieben, eine unverbindliche und unabhängige Beratung zur Absicherung Ihrer Arbeitskraft.


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